Glück ist nicht eine Station, wo man ankommt, sondern eine Art zu reisen
(Margaret Lee Rumbeck)

Donnerstag, 13. Juni 2013

Danke!


Noch ist die Gefahr nicht gebannt. 
Die Deiche sind weich wie Pudding,
zwischen Wussegel und Penkefitz ist die Situation am Deich "extrem kritisch",
Wasserblasen und Strassen werden mit Sandsäcken beschwert,
der Pegel sinkt nur langsam, 
enormer Druck lastetet weiterhin auf den Deichen
 und heute Nacht wurde in Neu Darchau mit ca. 100.000 Sandsäcken eine zweite Deichlinie errichtet.

Und doch, kann man schon jetzt sagen, das das Wendland mit einem blauen Auge davongekommen ist.

Nicht zuletzt durch die langen Vorwarnzeiten und den rechtzeitig ausgerufenen Katastrophenalarm!

Aber vor allem wegen der vielen, vielen fleißigen Helfer/innen die Tag und Nacht bis zur Erschöpfung geschuftet haben.
Dafür ein riesiges DANKE!
Danke an Feuerwehr, THW, Bundeswehr,...

aber auch die die oftmals in der Berichterstattung vergessen werden:

DLRG Wasserrettung -> für das einsammeln von Treibgut
Deutscher Maschinenring -> ohne den die Millionen Sandsäcke niemals so schnell an die Deiche gekommen wären
1000de freiwillige Helfer -> für das füllen der Sandsäcke
Die Polizei -> für die rechtzeitige Absperrung der Strassen und das konsequente vorgehen gegen Hochwassertouristen.

Einen faden Beigeschmack hat allerdings der Hochwassertourismus der Politprominenz.
 Der ist aber leider nicht zu verhindern gewesen.
Gestern besuchte uns Angela Merkel und zum wiederholten Male Ministerpräsident Weil.
Heute zieht es Verteidigungsminister de Maizière nach Dannenberg.

Gestern titelte der Nachrichtensender N-TV: "Das mach Mut! - Merkel besuchte die Flutgebiete im Norden"
Viele Menschen die hier leben sehen es anders.
Es ist Wahlkampf! - Die Flutopfer werden, wie auch schon bei Fluten zuvor für Wahlpropaganda missbraucht. - das ist erbärmlich und macht keinen Mut!

Mut hätte gemacht, wenn sie konkrete Hilfspakete für Flutopfer im Gepäck gehabt hätte.
Echte Anteilnahme wäre wenn die Politprominenz mit ihren Besuchen warten würde bis die größte Gefahr vorüber ist, statt den Helfer im Weg zu stehen und sie bei der dringend notwendigen Sicherung der Deiche zu behindern.
Schäden sind erst nach Rückgang des Pegels sichtbar allein deshalb machen Besuche vor Ort auch dann erst Sinn!

Absolut fatal ist es wenn Frau Merkel die Hochwasserschutzwand in Hitzacker besichtigt und laut verkünden lässt, das dem massiven Ausbau des Hochwasserschutz zu verdanken ist das Niedersachsen so gut davongekommen ist.
Fakt ist, ja, die Hochwasserschutzwand hat viel Schaden von Hitzacker fern gehalten, aber es ist nur 1km!
Hätten die vielen tausend Menschen die Deiche vor und hinter der Schutzwand nicht in Tag und Nachtarbeit erhöht und stabilisiert wäre Hitzacker von hinten vollgelaufen. 
(Diese Gefahr besteht auch weiterhin, sollten die Deiche nicht halten)
Die Menschen in Orten wie Vietze, Tiesmesland, Neu Darchau und Lauenburg, deren Häuser in den Fluten versunken sind, sehen das sicher auch anders...

Zudem darf man nicht vergessen:
Der Pegel der diesjährigen Flut war nur knapp bis unter den Rand der Hochwasserschutzwand. 
Bei den konstant steigenden Pegeln von Jahrhundertflut zu Jahrhundertflut ist davon auszugehen das im "nächsten Jahrhundert" auch diese Wand nicht mehr ausreicht.

Im übrigen wäre der Besuch der Politprominenz in den südlichen Gebieten der Elbe und im Bereich des Donauhochwassers sicherlich angemessener.

In diesem Sinne:


...und niemals den Humor verlieren ;-):


Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.

Albert Einstein