Glück ist nicht eine Station, wo man ankommt, sondern eine Art zu reisen
(Margaret Lee Rumbeck)

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Meine Nähmaschinenerkenntnisse ;-)


Begonnen hat alle mit einer einfachen 89 € Discountermaschine
Meine allererste eigene Nähmaschine :D
(Ja, ich habe sie noch immer!)


Meine erste Maschine hat mir 2 Jahre lang treue Dienste erwiesen und immer brav alles genäht was ich wollte. 
Irgendwann ging sie aber durch den Dauerbetrieb und gestiegene Anforderungen in die Knie. Die Gestänge waren leicht verbogen und das Stichbild nicht mehr so sauber und trotz regelmäßigen ölens und Wartungen wurde sie immer lauter.

Eine Neue musste her!

Da ich so gerne meine Sachen betüddel und verziere wollte ich nun eine Maschine die einige Zierstiche kann und da der Geldbeutel nicht so groß war und ich immer schon fand das es Blödsinn ist eine Maschine für über 1000€ anzuschaffen entschied ich mich für das damals 259 € Modell von Brother.
Zierstiche hatte sie....ABER sie war so leicht das sie beim nähen immer über den Tisch wanderte, 
die Bauteile größten teils aus Plastik und der Motor fing bei 3 Stofflagen schon an zu stöhnen.

Irgendwann wollte sie dann auch nicht mehr...


...also musste eine Neue her!

Durch die vielen Maschinenvorstellungen in den verschiedenen Blogs wo oftmals ein Modell größer, teurer und leistungsfähiger als das andere ist beeinflusst,
 war ich nun schon bereit etwas mehr Geld zu investieren.
Bevor ich aber so viel Geld investiere, wollte ich auch sicher gehen das ich eine gute Maschine bekomme und testete verschiedene Modelle von Janome und Pfaff weil mir diese empfohlen wurden.
Diese Maschinen haben mich auf den ersten Blick schon beeindruckt!

Was man mit denen alles machen konnte!
Computerprogramme!
100te von Sticharten und Variationen!
Wie leise sie sind!

Trotzdem kam ich zu dem Schluss das ich dies alles nicht brauche und diese ganzen Spielereien zwar nett aber auch anfällig sind.

Überzeugt hatte mich dann die Pfaff select 3.0 für damals 800 € 
Sie hatte zwar viel weniger Zierstiche, war aber bedeutend stabiler gebaut.
Hinter der Plastikverkleidung steckte ein schwerer Metallkern der die Maschine stabil machte.
Obwohl ich noch nie Probleme hatte Jersey zu vernähen fand ich den Oberstofftransport ein sinnvolles Extra.

Also zog sie bei uns ein...


... der Beginn eines zweijährigen Drama`s!!!

Diese Maschine war in den letzten zwei Jahren mehr in Reparatur wie sie genäht hat!
Kaum war der eine Fehler behoben hatte sie einen anderen.
Nach einem Jahr bekam ich die erste Austauschmaschine - geändert hat das nichts!
Im August bekam ich dann die zweite Austauschmaschine - dasselbe!

Die letzten zwei Jahre war das Nähen für mich eher eine Qual als eine Freude!
Manchmal hatte ich echt Lust alles hinzuschmeißen!

Ich wollte nicht noch einmal viel Geld in eine neue Maschine investieren UND ich wollte eine Maschine die ich zur Not auch selbst auseinander und zusammenbauen kann!
Der ganz Schnick-Schnack den die modernen Geräte haben brauche ich nicht!
Ich brauche eigentlich nur einen Gradstich und Zickzack für stretchige Materialien.

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Durch den Umzug und die Renovierung ist es momentan gar nicht möglich eine neue Maschine anzuschaffen.
In meinem neuen tollen Nähreich wollte ich aber nicht mit meiner Frustmaschine beginnen.

Was tun?

BACK TO THE ROOTS

Im Laufe der Jahre wurden mir immer wieder alte Nähmaschinen von wohlwollenden Menschen geschenkt.
Für Dekozwecke ganz nett aber es wurden so viele das sie ihr trauriges dasein dann im Schuppen fristeten...


Die schönsten Modelle dann auf den Fensterbänken des Wohnhauses...


Ich finde diese alten Maschinen nicht nur schön, sondern auch sehr stabil, als wären sie für die Ewigkeit gebaut!

Keine Plastikteile die einfach so wegbrechen.
Keine Teile die die durch die ständige Vibration des Motors neu justiert werden müssen.
Die Mechanik einfach und überschaubar so das frau problemlos mit wenigen Handgriffen alles reinigen und zur Not reparieren kann!

Also holte ich ein Modell aus dem Schuppen und begann sie wieder fit zu machen!

Eine ohne Motor noch mit Schwungrad.
Vor dem Motor hatte ich doch etwas Angst.
Nach nur einem Tag nähte sie!
Sie hat einen ganz ruhigen Lauf und ein wunderschönes und sauberes Stichbild!
Das Beste aber sie läuft ohne Strom!
So kann ich sie auch mit auf Festivals, Märkte und Ausstellungen nehmen und vor Ort Kundenwünsche erfüllen ohne auf einen Stromanschluss angewiesen zu sein. 
Oder aber im Sommer im hintersten Teil des Gartens unter den alten Eichen sitzen und nähen.
Der Antrieb mit dem Schwungrad war am Anfang zwar etwas gewöhnungsbedürftig aber wenn man erst mal im Tritt ist läuft es wie von allein.
Sie hat eine enorme Nähkraft und näht selbst durch 4 Lagen Leder wie durch Butter!


Dieses ist meine neue Lieblingsmaschine!

Leider hat sie auch einen Nachteil:
Sie näht leider nur Gradstich.


Wie der Zufall so wollte fand ich dann vor ein paar Tagen in einer regionalen Facebook-Tauschgruppe das was mir noch fehlte.
Eine alte stabile Pfaff und trotz ihres hohen Alters noch unbenutzt!
Gehäuse, Innenleben und sogar die Drehknöpfe sind aus Metall
und sie surrt....leiser als alle Maschinen mit denen ich bisher nähen durfte.
Sie näht Gradstich und Zickzack .... mehr brauch ich nicht!
Achja, getauscht habe ich sie gegen einen 25€ Gutschein von Rossmann!


Nun bin ich richtig glücklich!!!

Mich bestätigt das nur mal wieder das man auch mit einfachen und günstigen Dingen glücklich sein und schönes schaffen kann!
Und ich hoffe das ich bei der nächsten Anschaffung dann wieder mehr auf mein Herz höre.
Gutes muss nicht immer neu und teuer sein.

Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.

Albert Einstein